Mehrere hundert Demonstranten, die Tausender-Marke wird wenn überhaupt nur knapp verfehlt, haben sich gegen 19 Uhr auf dem Römerberg eingefunden. In mehr als 100 Städten weltweit, “von Beirut bis Bogota”, wie eine Rednerin sagt, wird an diesem Samstag der “Global Day of Action for Human Rights in Iran” begangen, zu dem ein breites Aktionsbündnis, darunter Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und die Schriftstellervereinigung PEN aufgerufen hat.
Wo ist mein Freund? Auch in Frankfurt. Mit einer Versammlung, mit Reden, mit Liedern, Schweigemarsch und Lichterkette am Eisernen Steg. Es ist ein friedlicher Protest, und er wird nicht nur von den zahlreichen Exil-Iranern getragen, die Plakate wie “Wir sind das Volk im Exil” und “Warum schweigt die Welt?” hochhalten. Aber die Welt schweigt gar nicht, zumindest nicht in Frankfurt. Sympathisanten, die eigentlich beim Ebbelwei sitzen, klatschen den Rednern Applaus oder strecken die Finger zum Victory-Zeichen aus. Dass es sich mittlerweile um mehr als den Protest gegen die zweifelhaften Wahlen im Iran handelt, zeigen auch die Shirts, die viele Demonstranten tragen. “Where is my vote?” – “Wo ist meine Stimme?”, liest man dort, der Slogan derer, die sich bei der Wahl betrogen fühlen. Doch angesichts der vielen Festnahmen bei den Protesten ist die Stimme nicht mehr so wichtig wie der verschollene Kamerad, den man in den Fängen der Staatsmacht vermutet: “My vote” ist durchgedtriochen, “my friend” wird jetzt gesucht. Nicht alle haben mit ihrem Protest bis zum Abend gewartet. Bereits am Samstagnachmittag hatten mehrere Dutzend Exil-Iraner in der Innenstadt zu Kundgebungen zusammengefunden. Auch diese Proteste verliefen friedlich. Latente Wut Und so ist es auch die relativ entspannte Art, die diesen Protest auf breite Solidarität stoßen lässt – wie etwa bei dem älteren Bongo-Spieler-Paar auf dem Römerberg, das spontan seine Trommeln in die Ecke stellt, sich einreiht und sich angesichts des einsetzenden strömenden Regens und der ungebremsten Protestfreudigkeit angenehm an längst vergangene Zeiten erinnert fühlt. Und dennoch herrscht latente Wut. Die sich selten Bahn bricht. Etwa, wenn die zierliche Rednerin, die die Demonstranten auf Koenigs Rede einstimmt, sich in Rage redet und plötzlich schreit, dass “das iranische Regime die Menschenwürde vergewaltigt” – und ein Schrei aus vielen Kehlen ihr antwortet. In solchen Momenten wird der Zorn spürbar. See this article at its source.
Mehrere hundert Demonstranten, die Tausender-Marke wird wenn überhaupt nur knapp verfehlt, haben sich gegen 19 Uhr auf dem Römerberg eingefunden. In mehr als 100 Städten weltweit, “von Beirut bis Bogota”, wie eine Rednerin sagt, wird an diesem Samstag der “Global Day of Action for Human Rights in Iran” begangen, zu dem ein breites Aktionsbündnis, darunter Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und die Schriftstellervereinigung PEN aufgerufen hat.
Wo ist mein Freund? Auch in Frankfurt. Mit einer Versammlung, mit Reden, mit Liedern, Schweigemarsch und Lichterkette am Eisernen Steg. Es ist ein friedlicher Protest, und er wird nicht nur von den zahlreichen Exil-Iranern getragen, die Plakate wie “Wir sind das Volk im Exil” und “Warum schweigt die Welt?” hochhalten. Aber die Welt schweigt gar nicht, zumindest nicht in Frankfurt. Sympathisanten, die eigentlich beim Ebbelwei sitzen, klatschen den Rednern Applaus oder strecken die Finger zum Victory-Zeichen aus. Dass es sich mittlerweile um mehr als den Protest gegen die zweifelhaften Wahlen im Iran handelt, zeigen auch die Shirts, die viele Demonstranten tragen. “Where is my vote?” – “Wo ist meine Stimme?”, liest man dort, der Slogan derer, die sich bei der Wahl betrogen fühlen. Doch angesichts der vielen Festnahmen bei den Protesten ist die Stimme nicht mehr so wichtig wie der verschollene Kamerad, den man in den Fängen der Staatsmacht vermutet: “My vote” ist durchgedtriochen, “my friend” wird jetzt gesucht. Nicht alle haben mit ihrem Protest bis zum Abend gewartet. Bereits am Samstagnachmittag hatten mehrere Dutzend Exil-Iraner in der Innenstadt zu Kundgebungen zusammengefunden. Auch diese Proteste verliefen friedlich. Latente Wut Und so ist es auch die relativ entspannte Art, die diesen Protest auf breite Solidarität stoßen lässt – wie etwa bei dem älteren Bongo-Spieler-Paar auf dem Römerberg, das spontan seine Trommeln in die Ecke stellt, sich einreiht und sich angesichts des einsetzenden strömenden Regens und der ungebremsten Protestfreudigkeit angenehm an längst vergangene Zeiten erinnert fühlt. Und dennoch herrscht latente Wut. Die sich selten Bahn bricht. Etwa, wenn die zierliche Rednerin, die die Demonstranten auf Koenigs Rede einstimmt, sich in Rage redet und plötzlich schreit, dass “das iranische Regime die Menschenwürde vergewaltigt” – und ein Schrei aus vielen Kehlen ihr antwortet. In solchen Momenten wird der Zorn spürbar. See this article at its source.